Rufen Sie uns an 030 5490 5097 01

030 5490 5097 01

Mo-Fr: 09:00-17:00

New:

Alles rund um das Therapiegebiet Endometriose

Illustration einer Patientin, die nach klinischen Studien zu neuen Behandlungen und Medikamenten für Endometriose sucht.

Sind sie von Endometriose betroffen und würden gern die Erforschung der Erkrankung unterstützen? Erfahren Sie hier, welche Vorteile die Teilnahme an einer klinischen Endometriose-Studie für Sie hat. Profitieren Sie von den neuesten Behandlungsmethoden und einer individuellen Betreuung im Laufe der Studie.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Endometriose: Was ist das?
  2. Was sind typische Symptome von Endometriose?
  3. Welche Arten von Endometriose gibt es?
  4. Welche möglichen Ursachen für Endometriose gibt es?
  5. Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten bei Endometriose
  6. Aktueller Forschungsstand zu Endometriose
  7. Klinische Studien zu Endometriose – häufig gestellte Fragen

1. Endometriose: Was ist das?

Von Endometriose spricht man, wenn sich Zellen, die dem Gebärmuttergewebe (Endometrium) ähneln, außerhalb der Gebärmutter (Uterus) ansiedeln. Häufig bildet sich bei Endometriose-Erkrankten Gebärmuttergewebe in anderen Teilen des Körpers wie in den Eierstöcken, der Vagina, den Eileitern, dem Rektum, der Blase oder dem Darm.

Das Gewebe, das bei Endometrioseaußerhalb der Gebärmutter wächst, ist nicht dasselbe wie das Endometrium-Gewebe der Gebärmutterschleimhaut, aber es gibt einige Gemeinsamkeiten.

Bei gesunden Menschen befindet sich das Endometrium-Gewebe – in Form der Gebärmutterschleimhaut – ausschließlich innerhalb der Gebärmutter. Während des Menstruationszyklus‘ wird es aufbaut und verdickt, um eine Schwangerschaft zu ermöglichen. Wenn es nicht zu einer Befruchtung kommt, scheidet der Körper die Gebärmutterschleimhaut mit der Periode aus.

Das Endometrium-ähnliche Gewebe hingegen wächst bei einer Endometriose jeden Monat parallel zur Gebärmutterschleimhaut heran. Wenn es abgestoßen wird, kann es zu Blutungen in das umliegende Gewebe kommen. Die Blutungen verursachen häufig Reizungen, Entzündungen sowie Vernarbungen, welche die Eileiter blockieren und die Fruchtbarkeit einschränken können.

Eine Endometriose verbessert sich manchmal von selbst, aber ohne Behandlung kann sie sich auch stark verschlimmern.

Wer erkrankt an Endometriose?

Die Endometriose ist eine der häufigsten Frauenkrankheiten. Sie betrifft etwa 176 Millionen Frauen, das sind 10 Prozent aller Frauen weltweit. Sie kann Frauen jeden Alters treffen. Nach dem Ende der Wechseljahre entstehen keine neuen Endometriose-Zellen.

2. Was sind typische Symptome von Endometriose?

Es gibt eine Reihe von Endometriose-Anzeichen, anhand derer Sie die Erkrankung erkennen können. Das häufigste Symptom sind Schmerzen im Unterleib:

  • vor und während der Periode
  • beim Stuhlgang und Wasserlassen
  • beim Geschlechtsverkehr

Manche Betroffene haben bei Endometriose Rückenschmerzen, die bis in die Beine ausstrahlen können. Weitere Endometriose-Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

An welchen Stellen kann Endometriose auftreten?

Das Endometrium-ähnliche Gewebe kann sich überall im Körper entwickeln, betrifft aber meistens den Beckenbereich:

· häufig: in der Gebärmuttermuskulatur oder in der Eileiterwand, im Bereich des kleinen Beckens, an den Eierstöcken, Eileitern und im sogenannten „Douglas-Raum“ zwischen Gebärmutter und Enddarm

· selten: außerhalb des Beckens in der Harnblase oder im Darm, sehr selten auch am Herzen oder der Lunge

Welche Endometriose-Stadien gibt es?

Ärzt:innen und Forscher:innen klassifizieren die Stadien der Endometriose nach verschiedenen Kriterien. Dazu zählt die Position, an der sich das Endometrium-ähnliche Gewebe befindet.

Die Klassifizierung der American Society of Reproductive Medicine ist am weitesten verbreitet. Bei dieser Methode werden das Endometrium-Gewebe, seine Tiefe und die betroffenen Körperregionen gemessen.

  • Stadium 1 (minimal): Es gibt einige kleine Wunden oder Läsionen. Die Endometriose-Herde befinden sich unter anderem an den Organen oder im Gewebe, welches das Becken oder den Unterleib auskleidet. Narbengewebe (Adhäsionen) ist nicht vorhanden.
  • Stadium 2 (mild): Es sind mehr Herde als in Stadium 1 vorhanden. Sie befinden sich tiefer im Gewebe. Es kann etwas Narbengewebe vorhanden sein.
  • Stadium 3 (mäßig): Es befinden sich viele Endometriose-Herde tief im Gewebe. Dazu kommen kleine Zysten an einem oder beiden Eierstöcken und dicke Bänder aus Narbengewebe.
  • Stadium 4 (schwer): Dies ist das am weitesten verbreitete Stadium. Betroffene haben viele tief sitzende Endometriose-Herde und dicke Adhäsionen. Außerdem gibt es große Zysten an einem oder beiden Eierstöcken.

Endometriose: Diagnose

Um die Endometriose eindeutig zu diagnostizieren, reicht eine gynäkologische Untersuchung in der Regel nicht aus. Wenn die Symptome auf die Erkrankung hindeuten, kann bei Verdacht auf Endometriose ein Ultraschall durchgeführt werden.

Gewissheit bringt in den meisten Fällen jedoch nur eine Bauchspiegelung. Die diagnostische Bauchspiegelung(Laparoskopie) bei Verdacht auf Endometriose wird unter Vollnarkose durchgeführt und erfolgt durch kleine Einschnitte in der Bauchwand. Mithilfe einer Gewebeprobe lässt sich die Erkrankung zweifelsfrei identifizieren.

3. Welche Arten von Endometriose gibt es?

Die Endometriose wird sowohl nach ihrer Tiefe oder Größe als auch danach eingeteilt, welcher Bereich des Beckens oder des Unterleibs betroffen ist. Zur Darstellung der verschiedenen Arten eignet sich die sogenannte #ENZIAN-Klassifikation.

Klassifikation: Welche Organe sind betroffen?

  • A: Septum rectovaginale (zwischen Enddarm und Vagina/Gebärmutterhals)
  • B: seitliche Beckenwände, seitliche Uterusbänder oder Harnleiter
  • C: Rektum oder Enddarm
  • P: Peritoneum (Bauchfell)
  • O: Ovar (Eierstock)
  • T: Tube oder tuboovarialer Komplex (Eileiter oder Eileiter und Eierstock)

Wie tief ist das erkrankte Gewebe in die betroffenen Organe vorgedrungen?

Mit den Ziffern 1, 2 und 3 kann zudem beschrieben werden, wie tief oder groß der jeweilige Endometriose-Herd ist:

Bei den Buchstaben A, B und Cstehen die Ziffern 1 bis 3 für die Tiefe des Endometriose-Gewebes:

  1. für weniger als 1 cm
  2. für 1 bis 3 cm
  3. für mehr als 3 cm

In Kombination mit den Buchstaben P und O stehen die Ziffern für den Durchmesser des Endometriose-Herdes:

  1. für weniger als 3 cm
  2. für 3 bis 7 cm
  3. für mehr als 7 cm

Für den Buchstaben T beschreiben die Ziffern das Ausmaß der Verklebung zwischen Eileitern, Eierstöcken und dem umliegenden Gewebe:

  1. mit der Beckenwand
  2. zusätzlich mit der Gebärmutter
  3. zusätzlich mit weiteren Strukturen wie dem Darm

Weitere Formen sind:

  • FA: Adenomyose (Endometriosein der Gebärmutter)
  • FB: Endometriose an der Blase
  • FU: Harnleiter
  • FI: andere Teile des Darms, die nicht unter C fallen
  • FO: alle anderen Lokalisationen (Lunge, Zwerchfell, Gehirn etc.)

4. Welche möglichen Ursachen für Endometriosegibt es?

Die Ursache der Endometrioseist nach jetzigem Stand der Forschungunbekannt. Es gibt eine Vielzahl von Theorien, die versuchen, die Entstehung von Endometriose zu erklären.

Risikofaktoren

Ferner ist das Risiko, an Endometriosezu erkranken, für manche Frauen erhöht.

So steigt das Risiko mit der Zahl der Menstruationstage einer Frau. Frauen, die ihre erste Monatsblutung sehr jung hatten und deren Periode jeden Monat länger dauert, können die Erkrankung mit höherer Wahrscheinlichkeit entwickeln.

Da man festgestellt hat, dass die Krankheit in Familien gehäuft auftritt, könnten darüber hinaus genetische Faktoren eine Rolle spielen.

Auch Umwelteinflüsse sowie die Ernährung können als Risikofaktoren nicht ausgeschlossen werden.

5. Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten bei Endometriose

Da die Ursachen der Endometriosenicht bekannt sind, können derzeit nur die Symptome und die Folgen der Erkrankung behandelt werden. Die derzeitige Endometriose-Behandlung ist individuell, da sie von der Ausbreitung und dem Schweregrad der Symptome abhängt. Zu den aktuell verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten zählen:

  • Schmerzmedikamente
  • Operation
  • Hormontherapie

Endometriose: OP

Für die Behandlung der verschiedenen Arten und Stadien der Endometriose empfehlen Expert:innen derzeit die möglichst vollständige operative Entfernung der Endometriose-Herde.

Eine kürzlich durchgeführte Endometriose-Studiemit 4.000 Teilnehmerinnen hat gezeigt, dass eine laparoskopische Exzisionsoperation bei der Behandlung von Beckenschmerzen und darmbezogenen Symptomen der Endometriosewirksam war.

In den letzten Jahren wurden die chirurgischen Techniken zur Entfernung von Endometriose-Herden ständig weiterentwickelt. Wissenschaftler:innen haben auch herausgefunden, dass die vielversprechendste Endometriose-Behandlung nicht entweder eine Operation oder eine Medikamentengabe ist, sondern eine Kombination aus beidem.

Medikamente gegen Endometriose

Die zuvor genannten Behandlungenzielen darauf ab, die Endometriose-Herde zu entfernen und die damit verbundenen Symptome zu lindern. Es gibt allerdings auch einen neuen vielversprechenden Behandlungsansatz mit Statinen. Das sind Medikamente, die bereits zur Behandlung eines hohen Cholesterinspiegels eingesetzt werden und möglicherweise die Entstehung neuer Endometriose-Herde verhindern können.

Darüber hinaus können betroffene Frauen im Rahmen der Endometriose-Therapie mit Medikamenten behandelt werden, die den Hormonzyklus beeinflussen. Durch die Gabe von Gestagenen oder sogenannten GnRH-Analoga, die dem Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) ähnlich sind, kann der Aufbau des Endometriose-Gewebes behindert werden. In der Folge fällt die Menstruation aus, da kein Gebärmuttergewebe abgestoßen wird. Die Symptome können dadurch gelindert werden.

6. Aktueller Forschungsstand zu Endometriose

Mithilfe von klinischen Studien werden in der Endometriose-Forschung die Ursachen der Erkrankung und neue Behandlungsmethoden für Betroffene untersucht.

So geben die Ergebnisse einer kürzlich veröffentlichten Studie Endometriose-Patientinnen Hoffnung. Die Forscher:innen der Northwestern University in Chicago, USA, haben gezeigt, dass defekte Gebärmutterzellen durch gesunde Zellen ersetztwerden können. Die Stammzellen, sogenannte induzierte pluripotente Zellen, konnten genetisch umprogrammiert werden. Auf diese Weise können sie sich theoretisch zu jeder beliebigen Zellart des Körpers entwickeln. Den teilnehmenden Endometriose-Probandinnen wurden diese Zellen implantiert, die sich dann im Körper vermehrten. Im nächsten Schritt sollen defekte mit gesunden Zellen ersetzt werden.

Weitere Erkenntnisse liefern die Forschungsergebnisse einer Gruppe von Wissenschaftler:innen des Inselspitals Bern sowie des Hungaria Center for Endocrinology and Reproductive Medicine (HCERM) in Rom und des Unternehmens BioIncept. Die Forschungsgruppe ist der Frage nachgegangen, warum sich Endometriosewährend der Schwangerschaft häufig verbessert. Verantwortlich dafür ist das Molekül PIF (PreImplantation Factor), das der Embryo produziert. Es verringert die Entzündungsherde und kann synthetisch hergestellt werden. Die Hoffnung richtet sich nun auf neue Endometriose-Medikamente, die auf diesem Prinzip basieren.

7. Klinische Studien zu Endometriose– häufig gestellte Fragen

Wissenschaftler:innen erforschen Endometriosederzeit auf verschiedenen Ebenen, um eine wirksamere und frühzeitige Behandlung und möglicherweise sogar Prävention zu ermöglichen.

Neben der Ursache der Endometrioseist weiterhin unklar, wie betroffene Frauen optimal behandelt oder geheilt werden können. Deshalb werden im Rahmen klinischer Studien neue Behandlungsmöglichkeiten für Endometriose erforscht.

Frauen mit Endometriose können durch eine Studienteilnahme frühzeitig Zugang zu diesen neuen Behandlungsmöglichkeiten erhalten und davon profitieren.

Grafik von zwei Personen, die mit einer Gesundheitseinrichtung kommunizieren.

Über ClinLife

Grafik von zwei Personen, die mit einer Gesundheitseinrichtung kommunizieren.

ClinLife ist eine für Patient:innen kostenlose Plattform, um auf sichere Weise passende klinische Studien zu finden und sich für diese zu bewerben. Ihre Datensicherheit und Privatsphäre sind dabei unsere höchste Priorität.

Weiter lesen

Unser Datenschutz-Versprechen

Erfahren Sie mehr