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Illustration einer Person, eines Patienten, auf der Suche nach klinischen Studien für neue Behandlungen und Medikamente für Arthrose

Entdecken Sie Studien zu Arthrose

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1. Was ist Arthrose?

Arthrose (auch Osteoarthritis genannt) ist beim Menschen die weltweit häufigste Gelenkerkrankung. Sie zeichnet sich durch alters- und belastungsbedingte Schäden am Gelenkknorpel und Veränderungen der Knochenstruktur aus.

Der menschliche Körper ist nicht in der Lage, den zerstörten Gelenkknorpel zu reparieren oder zu ersetzen. Die Symptome der Arthrose, darunter Gelenkschwellungen und -schmerzen, nehmen daher oft mit der Zeit zu und schränken die Lebensqualität der Betroffenen zunehmend ein.

Was passiert bei Arthrose im Körper?

Der Ausgangspunkt für eine Arthrosesind Schädigungen des Knorpels. Sie können zum Beispiel infolge einer Verletzung oder von Stoffwechselstörungen auftreten. Der Körper versucht, das geschädigte Gelenk zu reparieren, indem er mehr Knochenbestandteile wie Collagen und Proteoglykane produziert. Dadurch wächst das umliegende Knochengewebe, es können Wucherungen entstehen.

Im Knorpel kommt es unterdessen häufig zu Wassereinlagerungen, die ihn anschwellen lassen. Es bilden sich Risse, die den Knorpel schwächen. Das Gewebe vernarbt und wird rau. Eine reibungslose Bewegung wird zunehmend erschwert.

Auch die umgebenden Bänder und die Gelenkkapsel werden bei Arthrose-Patient:innen durch Entzündungen beeinträchtigt. Dadurch wird das Gelenk zusätzlich destabilisiert und der Knorpelabrieb verstärkt.

Wer erkrankt an Arthrose?

In Deutschland sind in der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen etwa eine von vier Frauen und einer von acht Männern von Arthrosebetroffen. In der Gruppe der über 65-Jährigen betrifft die Krankheit fast die Hälfte der Frauen (48,1%) und 31,2% der Männer.

Ist Arthrose heilbar?

Arthrose ist eine fortschreitende Erkrankung, die zum jetzigen Stand der Forschung nicht heilbar ist. Bisher lässt sich die Krankheit nur mit Schmerzmitteln oder operativ behandeln. Die Bemühungen der Arthrose-Forschung geben jedoch Hoffnung auf neue Behandlungsmethoden, die derzeit in klinischen Studien untersucht werden.

2. Was sind typische Symptome von Arthrose?

Die häufigsten Beschwerden, die Arthrose verursacht, sind Gelenkschwellungen und Gelenkschmerzen. Sie betreffen zunächst ein Gelenk und breiten sich schleichend auf weitere Gelenke aus. Am häufigsten sind die Gelenke der Finger, des Halses, der Lendenwirbelsäule, der Zehen, Hüfte und Knie betroffen.

Weitere mögliche Arthrose-Anzeichensind:

  • vorübergehende Steifheit der Gelenke (häufig am Morgen)
  • zunehmende Bewegungseinschränkungen
  • Vergrößerung der Gelenke durch Knochenwucherungen
  • knirschende und knackende Geräusche im Gelenk
  • Dauer- und Ruheschmerzen bei entzündlicher Arthrose

Die Symptome schränken die Bewegungsfreiheit der Betroffenen ein. So sind viele Aktivitäten, die früher selbstverständlich waren, plötzlich mit Schmerzen verbunden. Für viele Menschen bedeutet dies, dass es sehr schwierig oder sogar unmöglich wird, weiterhin alltäglichen Tätigkeiten nachzugehen.

3. Welche Arten von Arthrose gibt es?

Die Erkrankung wird danach kategorisiert, welches Gelenk betroffen ist. Die Liste der Arthrose-Arten ist theoretisch so lang wie die Liste der Gelenke im menschlichen Körper. Denn Arthrose kann prinzipiell jedes Gelenk schwächen.

Am häufigsten tritt Arthrosejedoch am Knie, an der Hüfte und an den Fingern auf. Daneben gibt es berufsspezifische Formen, die etwa die Ellenbogen oder Handgelenke bei Handwerker:innen oder Leistungssportler:innen betreffen.

Beispiele für Arthrose-Arten

  • Gonarthrose (Knie)
  • Koxarthrose (Hüfte)
  • Heberden-Arthrose (Endgelenke der Finger)
  • Bouchard-Arthrose (Mittelgelenke der Finger)
  • Kubitalarthrose (Ellenbogen)
  • Omarthrose (Schulter)
  • Unarthrose (Halswirbelsäule)

4. Welche möglichen Ursachen für Arthrose gibt es?

Anders als angenommen, ist Arthrosenicht auf Verschleiß zurückzuführen. Vielmehr ist die Erkrankung Folge einer Schädigung des Knorpels. Arthrose kann infolge einer Vielzahl von Faktoren entstehen, deren Zusammenspiel zu der Erkrankung führt.

Zu den Risikofaktoren für Arthrosezählen:

  • Bewegungsmangel
  • ungesunde Ernährung
  • Rauchen und Alkohol
  • Verletzungen durch Unfälle
  • Gelenkentzündungen
  • Vorerkrankungen, welche die Muskeln oder Knochen schwächen (z. B. Osteoporose oder Knochennekrose)

5. Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose

Es gibt heute noch keine Behandlung, die Arthrose heilen oder vollständig stoppen kann. Um die Symptome der Arthrose zu verringern, müssen die Betroffenen deshalb häufig Schmerzmittel einnehmen. Die Verträglichkeit von Schmerzmitteln ist ein bekanntes Problem, da die langfristige Einnahme Magengeschwüre oder Blutungen verursachen kann. Ist ein Gelenk zu stark geschädigt, bleibt für viele Betroffene nur noch die Operation, bei der ein künstliches Gelenkimplantat eingesetzt wird.

Daneben können verschiedene Maßnahmen unternommen werden, um Symptome zu lindern, darunter:

  • Wärmeanwendungen
  • orthopädische Einlagen
  • Akupunktur
  • Massagen
  • Entlastung durch Geh- und Greifhilfen
  • Physio- und Ergotherapie

6. Aktueller Forschungsstand zu Arthrose

Die medizinische Forschung bemüht sich, neue Behandlungsansätzen für Patient:innen mit Arthrose zu entwickeln. In den letzten Jahren ist es durch neue Erkenntnisse zu Arthrose zunehmend möglich geworden, Betroffenen besser zu helfen.

Knorpelzelltransplantation

Frühere Behandlungsoptionen zielten einzig darauf ab, die schmerzhaften Folgen von Knorpel- und Knochenschäden zu mildern. Heute gibt es immer mehr Therapien für die Reparatur oder den Ersatz des Knorpels. So wurde beispielsweise im Jahr 2017 ein neuartiges Behandlungsverfahren von den europäischen Gesundheitsbehörden zugelassen, das Knorpeldefekte von bis zu 10 cm² bei Kniegelenksarthrose reparieren kann.

Bei diesem Therapieansatz werden zuerst gesunde Knorpelzellen entnommen, dann im Labor vermehrt und schließlich als neue Knorpelsubstanz in ein defektes Gelenk eingebracht. Zwei klinische Studien haben gezeigt, dass die Behandlung arthrosebedingte Schmerzen verringern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern kann.

Ayurveda bei Arthrose

Auch im Bereich der Komplementärmedizin hat es wissenschaftliche Fortschritte gegeben. Darunter sind Behandlungen oder Medikamente zu verstehen, die zusätzlich zu den Standardtherapien eingesetzt werden.

Ein Beispiel ist die CARAKA-Studie der Charité Berlin, bei der Patient:innen mit Kniegelenksarthrose entweder mit der empfohlenen Standardbehandlung oder mit einer ayurvedischen Therapie behandelt wurden. Dazu zählten manuelle Interventionen, Massagen und Ernährungsumstellung.

Die Studienergebnisse zeigten, dass sich die Symptome der Betroffenen sowohl durch die Ayurveda-Therapie als auch durch die Standardbehandlung deutlich verbesserten. Möglicherweise konnte jedoch mit der Ayurveda-Therapie ein stärkerer und länger anhaltender Behandlungserfolg erzielt werden. Daher könnten Ayurveda-Behandlungsmethoden in Zukunft eine relevante alternative Therapie bei Arthrose werden.

7. Klinische Studien zu Arthrose – häufig gestellte Fragen

Welche Studien zu Arthrose gibt es?

Klinische Arthrose-Studien befassen sich mit der Untersuchung neuer Therapieansätze und Medikamente sowie der Ursachenforschung der Erkrankung.

Bei einer Studie in Österreich wird den Proband:innen mit Kniegelenkarthrose ein Studienmedikament in das Knie injiziert. Der Wirkstoff zielt darauf ab, Stammzellen in Knorpelzellen zu differenzieren. Dadurch soll eine Regeneration des geschädigten Knorpelgewebes möglich werden. Ein operativer Eingriff könnte so hinausgezögert werden. Die Studie dauert 52 Wochen. Der Erfolg und die Sicherheit des Medikaments werden mithilfe einer Kontrollgruppe gemessen, die mit einem Placebo behandelt wird.

Eine weitere Studie hat zum Ziel, die aktuell zur Verfügung stehenden Schmerztherapien bei Arthrose zu ergänzen. Im Rahmen der Studie kommt das Verfahren der transkutanen Vagusnervstimulation (TVS) bei Patient:innen mit Kniegelenkarthrose zum Einsatz. Bei Proband:innen ab 55 Jahren soll dadurch eine Schmerzlinderung durch neurophysiologische Effekte erreicht werden. Die Studie dient dazu, die Wirksamkeit des Verfahrens zu überprüfen.

Weitere Studien untersuchen die Sicherheit und Wirksamkeit operativer Eingriffe. Patient:innen, die ein sogenanntes InDx-Implantat zur Behandlung einer Daumengrundgelenk-Arthroseerhalten haben, durchlaufen im Rahmen einer dreijährigen Studie verschiedene Untersuchungen. Dazu zählen Röntgen, Messungen der Griffstärke sowie der Beweglichkeit (Neutral-Null-Methode) sowie Fragebögen. Das Ziel ist, die klinische Leistung des Implantats zu bewerten.

Grafik von zwei Personen, die mit einer Gesundheitseinrichtung kommunizieren.

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