Beschreibung der Studie
Weltweit leiden circa 30% der Gesamtbevölkerung an einer Anämie (Blutarmut). Diese äußert sich bei den Betroffenen mit Müdigkeit, Blässe und eingeschränkter Leistungsfähigkeit, da das Sauerstoffangebot lebenswichtiger Organe eingeschränkt ist. Durch Blutverlust während einer Operation, kann sich eine Anämie verschärfen und das Risiko schwerwiegender Organschädigungen erhöhen. Aus diesem Grund werden bei anämischen Patienten häufiger Fremdbluttransfusionen durchgeführt. Nichtsdestotrotz ist eine präoperative Anämie mit zusätzlicher Fremdbluttransfusion im Rahmen einer Operation mit einer erhöhten Sterblichkeit assoziiert. Des Weiteren birgt eine präoperative Anämie ein höheres Risiko für postoperative Komplikationen und eine längere Verweildauer im Krankenhaus. Deutschland ist im globalen Vergleich „Spitzenreiter“ beim Einsatz von Fremdbluttransfusionen. Die Gründe hierfür sind noch unklar, aber könnten durch eine erhöhte Anämie-Prävalenz chirurgischer Patienten bedingt sein. Diese Studie soll den mehrjährigen Verlauf der Anämie-Häufigkeit in unterschiedlichen Krankenhäusern in Deutschland erfassen. Dabei wird sowohl das Auftreten der präoperativen Anämie als auch der im Krankenhaus erworbenen Anämie unter Berücksichtigung verschiedener Parameter wie z.B. der Fachdisziplin ermittelt. Es soll untersucht werden, ob Anämie-Management-Programme dabei helfen könnten, Anämien frühzeitig zu diagnostizieren und therapieren, unnötige Blutverluste zu reduzieren und einen rationalen Umgang mit Fremdblutprodukten zu fördern.
Studie via E-Mail versendenStudiendetails
Studienziel | Präoperative Anämie-Prävalenz (unter Berücksichtigung von Patientenalter, Fachdisziplin, OPS-Eingriff, Krankenhausverweildauer sowie Zeitpunkt innerhalb der letzten 15 Jahre) |
Status | Teilnahme möglich |
Zahl teilnehmender Patienten | 10000 |
Stationärer Aufenthalt | Keiner |
Studientyp | Beobachtungsstudie |
Finanzierungsquelle | Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und SchmerztherapieUniversitätsklinik Frankfurt |
Weitere Informationen | Studienwebseite |
Kostet die Teilnahme Geld?
Alle während der Studie durchgeführten Behandlungen und Untersuchungen sind für Sie kostenfrei.
Teilnahmevoraussetzungen
Einschlusskriterien
- Alle Patienten (unabhängig vom Alter), die jeweils in dem Monat März (01.03. - 15.03.) in den Jahren 2007, 2012 und 2017 einen chirurgischen Eingriff (OPS Code von 5-01 bis 5-92) hatten.
Ausschlusskriterien
- Keine
Adressen und Kontakt
Universitätsklinikum, Frankfurt a.M.
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Häufig gestellte Fragen

Fachinformationen
Das Ziel dieser Untersuchung ist die multizentrische Erfassung der präoperativen Anämie-Prävalenz innerhalb der letzten 15 Jahre an verschiedenen deutschen Krankenhäusern. Wir vermuten, dass die Prävalenz der präoperativen Anämie seit 15 Jahren stabil hoch ist bzw. sogar gestiegen sein könnte. Des Weiteren wird vermutet, dass die Prävalenz der präoperativen Anämie sich zwischen den chirurgischen Fachdisziplinen relevant unterscheidet und zukünftig eher disziplinspezifische Anämie-Management-Programme initiiert werden sollten. Im zweiten Teil der Studie soll die Prävalenz der im Krankenhaus erworbenen Anämie unter Berücksichtigung von Patientenalter, Fachdisziplin, OP-Eingriff, Krankenhausverweildauer sowie Zeitpunkt innerhalb der letzten 15 Jahre ermittelt werden. Primärer Endpunkt ist die präoperative Anämie-Prävalenz (unter Berücksichtigung von Patientenalter, Fachdisziplin, OPS-Eingriff, Krankenhausverweildauer sowie Zeitpunkt innerhalb der letzten 10 Jahre). Sekundäre Endpunkte sind Prävalenz der im Krankenhaus-erworbenen Anämie (unter Berücksichtigung von Patientenalter, Fachdisziplin, OPS-Eingriff, Krankenhausverweildauer sowie Zeitpunkt innerhalb der letzten 10 Jahre), Rate im Krankenhaus verstorbener Patienten, Krankenhausverweildauer und Häufigkeit einer Erythrozytenkonzentrat-Transfusion. Deutschlandweit werden Krankenhäuser kontaktiert und für die Teilnahme an der Studie motiviert. Interessierte Krankenhäuser beantragen daraufhin ein Zweitvotum. Ca. 10 repräsentative Krankenhäuser werden Routinedaten aller operierten Patienten jeweils aus dem Monat März (01.03.-15.03.) aus den Jahren 2007, 2012 und 2017 analysieren. Der Zeitraum von 2007-2017 wurde ausgewählt, da in dieser Periode die EK-Transfusionsrate in Deutschland rasant gestiegen ist, die Rate der präoperativen Anämie aber unklar ist. Basierend auf der Annahme von ca. 1.000-2.000 operierten Patienten pro Monat pro Zentrum ergeben sich ca. 4.000-8.000 Patienten pro Zentrum und insgesamt n=40.000-80.000 Patienten. Patienten, die in dem ausgewählten Monat mehrfach operiert werden, gehen nur einmal in die Analyse ein. Nach Export der entsprechenden Daten zu Alter, Hb-Wert, Art der chirurgischen Intervention (OPS Code), Krankenhausverweildauer, Krankenhaussterblichkeitsrate und Angaben über EK-Transfusionen (ja/nein) aus den lokalen Krankenhaus-Informationssystemen, liefern teilnehmende Krankenhäuser uns diese Daten in anonymisierter Form. Daraufhin werden die anonymisierten Daten ausgewertet und es wird angestrebt, die Ergebnisse der Studie in internationalen medizinischen Fachzeitschriften sowie in der Laienpresse zu publizieren.
Quelle
- Deutsches Register Klinischer Studien (DRKS), Stand: 29.01.2019
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