Beschreibung der Studie
Eine Vielzahl von Patienten weltweit leidet unter Juckreiz, viele von ihnen über viele Jahre bis Jahrzehnte lang. Oft führt dies zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Patienten bis hin zu eingeschränkter Lebensqualität und psychosozialem Rückzug. Die Behandlung des chronischen Juckreizes ist in vielen Fällen oft nur unzureichend möglich; dies liegt unter anderem daran, das Juckreiz so viele verschiedenen Ursachen hat und die Mechanismen bis heute noch zu wenig untersucht worden sind. So ist zum Beispiel noch ziemlich unklar, welche Rolle der Juckreiz im Rahmen von chronischen Juckreizerkrankungen spielt. In diesem Forschungsprojekt sollen daher bei Patienten mit unterschiedlichen, juckenden Erkrankungen (Neurodermitis, Nervenkompression oder Nierenerkrankungen) Veränderungen der Haut, der die Haut versorgenden Nervenfasern so wie die Verarbeitung der Juckreizwahrnehmung beteiligten neuronalen Strukturen funktionell untersucht werden. Durch die hier eingesetzte Kombination aus verschiedensten Untersuchungsmethoden sollen Erkenntnisse zu den zugrundeliegenden Mechanismen des chronischen Pruritus gewonnen, der Einfluss des Kratzens in diesen Prozessen näher herausgearbeitet und damit der Weg für die Entwicklung neuer spezifischer Therapieansätze bereitet werden.
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Studienziel | Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT): Aktivierungsprofile, Netzwerkkarten, Volumetrische Daten und Mikrostruktur der weißen Substanz des Gehirns in lichenifizierter vs. nicht-lichenifizierter – vs gesunder Haut bei Patienten mit Pruritus unterschiedlicher Entität im Vergleich und im Vergleich zu gesunden Kontrollen- in Abhängigkeit von klinischen Parametern (bei Patienten) Quantitative sensorische Testung (QST): einzelne QST– Parameter – in lichenifizierter vs. nicht-lichenifizierter – vs gesunder Haut bei Patienten mit Pruritus unterschiedlicher Entität im Vergleich und im Vergleich zu gesunden Kontrollen, sowie abhängig von klinischen Symptomen Konditionierende Schmerzmodulation/Konditionierende Juckreizmodulation (CMP/CIM): Endogene Inhibition (Pruritus/Schmerz) bei Patienten mit Pruritus unterschiedlicher Entität im Vergleich und im Vergleich zu gesunden Kontrollen sowie abhängig von klinischen Symptomen. Die Messungen finden Dienstags und Mittwochs statt, mit einer Dauer von jeweils einer Stunde. |
Status | Teilnahme bald möglich |
Zahl teilnehmender Patienten | 180 |
Stationärer Aufenthalt | Keiner |
Finanzierungsquelle | Deutsche Forschungsgemeinschaft |
Kostet die Teilnahme Geld?
Alle während der Studie durchgeführten Behandlungen und Untersuchungen sind für Sie kostenfrei.
Teilnahmevoraussetzungen
Einschlusskriterien
- Chronischer Pruritus bei atopischer Dermatitis, brachioradialem Pruritus oder urämischem Pruritus.
- Gesunde alters- und geschlechts-angeglichene Kontrollen
- Alter: ≥ 18 Jahre
- Hauttyp I-IV (nach Fitzpatrick)
Ausschlusskriterien
- Einnahme von antipruritischen Medikamente Infektion am Untersuchungsareal
- Schwangerschaft oder Stillzeit
- Metall-Implantate im Körper, Klaustrophobie, Tragen ferromagnetischer und nicht entfernbarer Schmuckstücke, Tätowierungen oder Kosmetika, Einwilligungsunfähigkeit, keinen Schlaganfall oder starke Depression/andere psychischen Erkrankungen in der Vorgeschichte oder akut, keine bekannten starken Verkalkungen der Hirngefäße und falls frühere bildgebende Befunde vorhanden sind: keine auffällige Hirnstrukturveränderungen und/oder starke Volumenminderung (Atrophie) des Gehirns
Adressen und Kontakt
Universitätsklinikum, Münster
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Häufig gestellte Fragen

Fachinformationen
Juckreiz (Pruritus) ist ein sehr unangenehmes Gefühl auf der Haut das für die betroffenen (vor allem wenn Pruritus chronisch wird) die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen kann. Chronischer Pruritus kann verschiedenste Ursachen haben; so kann Pruritus durch unterschiedliche Hauterkrankungen, Erkrankungen innerer Organe oder durch die Kompression/Degeneration von Nervenfasern entstehen und auch chronifizieren. Typisch für Juckreiz ist das "sich Kratzen" an dem entsprechend juckenden Hautareal der bei langen Verläufen zu einer Lichenifizierung der Haut führen kann. Es wird vermutet, dass das Kratzen einen Mechanismus darstellt der Einfluss auf den Verlauf der Juckreizerkrankung, e.g. auf die Chronifizierung von Juckreiz hat. Der Einfluss des chronischen Kratzens auf die periphere und zentrale Verarbeitungsmechanismen von Juckreiz ist allerdings bisher nur sehr wenig untersucht; dies könnte wichtige Aufschlüsse über Mechanismen geben, die zu chronischem Juckreiz beitragen und den Weg für therapeutische Optionen bei Patienten mit chronischem Juckreiz ebnen. Im folgenden Projekt untersuchen wir mittels fMRT bei Patienten mit urämischem Juckreiz (UP), Brachio-Radialem-Pruritus (BRP) und atopischer Dermatitis (AD), funktionelle Veränderungen im Gehirn bei Applikation von Cowhage auf die lichenifizierte und nicht-lichenifizierte Haut und kombinieren diese bildgebenden Untersuchungen mit psychophysiologischen Testungen wie einer umfassenden Quantitativen sensorischen Testung (QST), Konditionierender Schmerzmodulation (CPM) und Konditionierenden Juckreiz Modulationen (CIM) bei den gleichen Patienten. Diese Daten werden dann zusammen im Rahmen von multivariaten Analysen ausgewertet um periphere und zentrale Sensibilisierungsprozesse und endogene absteigende Inhibition als mögliche Chronifizierungsmechanismen zu identifizieren und damit den Weg für neue Juckreiztherapien zu ebnen.
Quelle
- Deutsches Register Klinischer Studien (DRKS), Stand: 04.12.2018
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