Beschreibung der Studie
In Deutschland sind Syrer die größte Gruppe unter den Geflüchteten. Seit der Zuspitzung des syrischen Bürgerkrieges im Jahr 2015 haben mehr als 470.000 syrische Geflüchtete einen Asylerstantrag in Deutschland gestellt. Viele dieser Geflüchtete tragen Kriegs- und Gewalterlebnisse bis hin zu Folter in sich. Diese traumatischen Erfahrungen hinterlassen oftmals tiefe Spuren und erhöhen das Risiko, psychisch zu erkranken. Zusätzlich müssen sich die Neuankömmlinge in einer für sie völlig fremden Kultur zurechtfinden. Im Forschungsprojekt HELP@APP wird eine arabischsprachige interaktive Selbsthilfe-App für traumatisierte syrische Geflüchtete entwickelt, als Hilfe für den Umgang mit psychischen Belastungen, die im Zusammenhang zur Traumatisierung stehen. Die App ist wie ein Baukasten-System aufgebaut: Zentrale Inhalte beschäftigen sich etwa mit der Bewältigung von psychischen Problemen oder dem Umgang mit Trauma-Auslösern auf verhaltenstherapeutischer Grundlage. Die App bietet darüber hinaus Hilfe bei der Suche nach sozialer Unterstützung und zeigt auch auf, welche Aktivitäten beim Entspannen helfen. Ergänzt werden die App-Inhalte durch Selbsttests, auf die der Nutzer eine auf seine Probleme zugeschnittene Rückmeldung erhält. Im Anschluss wird im Rahmen einer Studie mit syrischen Geflüchteten geprüft, ob die App wirksam und effektiv ist. Dafür werden die Geflüchteten, die mithilfe der App erstversorgt werden, mit den Geflüchteten verglichen, die statt der App eine Informationsbroschüre zum Thema Traumatisierung erhalten. Gleichzeitig wird auch die Nutzerfreundlichkeit untersucht und hinderliche Faktoren identifiziert. Die App soll bei positiver Wirksamkeit im Anschluss des Projekts kostenfrei verfügbar sein.
Studie via E-Mail versendenStudiendetails
Studienziel | Posttraumatische Symptomatik (Posttraumatic Diagnostic Scale/PDS-5), Erhebungszeitpunkte: T1: Baseline/Prä-Intervention), T2: Post-Intervention (4 Wochen nach T1), T3: Follow-up (16 Wochen nach T1) |
Status | Teilnahme möglich |
Zahl teilnehmender Patienten | 234 |
Stationärer Aufenthalt | Keiner |
Studientyp | Interventionell |
Kontrolle | Wirksame Behandlung |
Finanzierungsquelle | Gemeinsamer Bundesauschuss (G-BA), Innovationssauschuss (Förderkennzeichen: 01VSF16033) |
Weitere Informationen | Studienwebseite |
Kostet die Teilnahme Geld?
Alle während der Studie durchgeführten Behandlungen und Untersuchungen sind für Sie kostenfrei.
Teilnahmevoraussetzungen
Einschlusskriterien
- syrische/r Geflüchtete/r, Alter zwischen 18 und 65 Jahren, Besitz eines Smartphones, schriftliche Studieneinwilligung, Vorliegen eines traumatischen Ereignisses und mind. milde bis mittelschwere posttraumatische Belastung (Posttraumatische Diagnoseskala/PDS-5 = 11-59)
Ausschlusskriterien
- schwere posttraumatische Symptomatik (Posttraumatische Diagnoseskala/PDS5 > 59), schwere depressive Symptomatik (Patient Health Questionnaire/PHQ-9 > 19), akute Suizidalität (Suizidalitätsskala des Depressive Symtomatology Index/DSI-SS > 2), Schwangerschaft, in Psychotherapie, Psychopharmaka
Adressen und Kontakt
Leipzig
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Dresden
Häufig gestellte Fragen

Fachinformationen
Entwicklung einer smartphonebasierten interaktiven Selbsthilfe-App für posttraumatisch belastete syrische Geflüchtete in Deutschland in arabischer Sprache, basierend auf leitliniengerechten kognitiv-verhaltenstherapeutischen Prinzipien. Anschließend Evaluation der Effektivität und Kosteneffektivität der App anhand einer randomisierten kontrollierten Studie mit zwei Studienarmen: Interventionsgruppe (IG; 4-wöchige Nutzung der App) und aktive Kontrollgruppe (KG; Erhalt einer psychoedukativen Informationsbroschüre zu Traumatisierung). Nach einem Screening zur Überprüfung der Ein- und Ausschlusskriterien (s.u.) erfolgt die Zuteilung zu IG oder KG in stratifizierter Blockrandomisierung. Es sind drei Evaluationsmesszeitpunkte geplant: Baseline (Prä-Intervention), im direkten Anschluss an die Intervention (Post-Intervention) und drei Monate nach der Intervention (Follow-up). Dabei werden primäre (posttraumatische Symptomatologie) und sekundäre (z.B. Depressivität, Lebensqualität) Zielgrößen erfasst, um deren Veränderungen von Baseline zu den weiteren Messzeitpunkten in den Studiengruppen deskriptiv darzustellen und mittels linear gemischten und Wachstumskurvenmodellen zu testen. Bei positiver Evaluation wird die App nach Projektabschluss öffentlich und kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Quelle
- Deutsches Register Klinischer Studien (DRKS), Stand: 26.11.2019
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