Beschreibung der Studie
Seit mehreren Jahrzehnten werden der Nahe und Mittlere Osten sowie Teile Nordafrikas wiederholt von politischen Unruhen und gewalttätigen Auseinandersetzungen erschüttert. Die anhaltenden Kriegs- und Gewalterfahrungen beeinflussen die physische und psychische Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig. Hohe Prävalenzraten werden vor allem für depressive Symptome, Angststörungen und die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) berichtet. Gleichzeitig ist die ärztliche und psychotherapeutische Versorgungslage in diesen Regionen unzureichend. Durch die zunehmende Verbreitung des Internets im arabischsprachigen Raum eröffnen sich jedoch neue Möglichkeiten der humanitären Versorgung, vor allem im psychotherapeutischen Kontext. Internet-basierte psychologische Interventionen, die sich bereits in westlichen Gesellschaften bewährt haben, stellen eine mögliche Alternative zu konventionellen psychotherapeutischen Ansätzen dar. Sie ermöglichen eine niedrigschwellige und leicht zugängliche Beratung/Behandlung durch örtlich und zeitlich unabhängiges klinisch geschultes Fachpersonal in Regionen, in denen sonst keine psychologische Versorgung möglich wäre. Ziel der Studie ist die Evaluation des Einsatzes einzelner Therapiekomponenten eines wirksamen Internet-basierten Schreibtherapieprogrammes (Interapy) zur Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung in arabischsprachigen Ländern. Dabei werden zwei kurze online-basierte Schreibinterventionen auf Grundlage von Interapy entwickelt und zum Einsatz gebracht (eine expositions-fokussierte und eine kognitiv fokussierte Intervention). Erforscht werden soll, ob beide Schreibtherapieformen im gleichen Maße genutzt und akzeptiert werden und ob sie sich gleichermaßen auf bestimmte psychopathologische Symptome (z.B. posttraumatische Kognitionen und Ängstlichkeit) und die Lebensqualität auswirken (auch im Vergleich zu einer unbehandelten Kontrollgruppe). Zudem soll eruiert werden, von welcher Therapieform welche Klient(inn)en am meisten profitieren. Internet-basierte Interventionen im arabischen Sprachraum sollen dadurch präziser ermittelt werden. In die Studie eingeschlossen werden arabischsprachige Klient(inn)en im Erwachsenenalter (ab 18 Jahren), die nach einer erlebten Traumatisierung unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden. Der primäre Endpunkt bezieht sich auf die posttraumatische Belastungssymptomatik. Amendement: Einige Änderungen wurde vor der Rekrutierung von Klient(inn)en und der Datenerhebung vorgenommen: Als Ausschlusskriterien wurde zu den unten genannten zusätzlich ergänzt: Andauernde Traumatisierung (z.B. intensiver Täterkontakt), schwere depressive Symptome sowie bipolare Symptome und eine Teilnahme an der Intervention vor weniger als drei Monaten. Zudem wurde eine Wartelistenkontrollgruppe inkludiert und einige Fragebögen zur besseren Analyse , z.B. von Subgruppen (z.B. Soziale Unterstützung) zu unterschiedlichen Zeitpunkten verändert. Eine 2. Follow-up Erhebung (6 Monate) wurde eingefügt.
Studie via E-Mail versendenStudiendetails
Studienziel | Die posttraumatische Belastungssymptomatik wird mit der PTBS Checkliste für DSM-5 (PCL-5; Weathers, Litz, et al., 2013) zu T0, T1, T2 und T3 erfasst. Zusätzlich wird die posttraumatische Belastungssymptomatik intermittierend erfasst. T0 = vor der Behandlung T1 = nach der Behandlung T2 = 3 Monate nach der Behandlung T3 = 6 Monate nach der Behandlung |
Status | Teilnahme bald möglich |
Studienphase | 1 |
Zahl teilnehmender Patienten | 225 |
Stationärer Aufenthalt | Keiner |
Studientyp | Interventionell |
Kontrolle | Wirksame Behandlung |
Finanzierungsquelle | Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dienstsitz Bonn |
Weitere Informationen | Studienwebseite |
Kostet die Teilnahme Geld?
Alle während der Studie durchgeführten Behandlungen und Untersuchungen sind für Sie kostenfrei.
Teilnahmevoraussetzungen
Einschlusskriterien
- arabischsprachig (befähig Hocharabisch zu lesen und zu schreiben)
- Internetzugang
- persönliche E-Mail-Adresse
- Posttraumatische Belastungsstörung nach DSM-5
Ausschlusskriterien
- Substanzmissbrauch oder –abhängigkeit
- psychotische Symptome
- akute Suizidalität
- aktuell in psychotherapeutischer Behandlung
- Medikationsveränderung (zur Behandlung psychopathologischer Auffälligkeiten) innerhalb der letzten 4 Wochen
- Andauernde Traumatisierung
- hohe Depressivität
- Bipolare Störung
- Teilnahme an der Intervention vor weniger als 3 Monaten
Adressen und Kontakt
Zentrum ÜBERLEBEN gGmbH, Berlin
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Häufig gestellte Fragen

Fachinformationen
Internet-basierte Interventionsprogramme haben sich als wirksame Methode zur Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) in westlichen Industrieländern erwiesen. Erste Studienergebnisse zum Einsatz Internet-basierter Verfahren in arabischsprachigen Ländern sind ebenfalls vielversprechend. Die Rolle einzelner Internet-basierter kognitiv-behavioraler Behandlungskomponenten ist bisher jedoch, insbesondere in arabischsprachigen Postkonfliktregionen, noch nicht geklärt. Auch potenzielle Patient(inn)encharakteristika, die in Zusammenhang mit dem Erfolg online-basierter Interventionen stehen, sind für den arabischen Sprachraum noch gänzlich unerforscht. Ziel der Studie ist die Evaluation zweier kurzer online-basierter Interventionsprogramme zur Behandlung von PTBS, welche auf Basis eines bereits etablierten online-basierten Schreibinterventionsprogrammes (Interapy) entwickelt werden. Die eine Intervention fokussiert auf der Bearbeitung dysfunktionaler Kognitionen. Die andere Intervention basiert auf expositions-fokussierten Methoden. Beide Interventionen sollen hinsichtlich ihrer Akzeptanz, Anwendbarkeit und ihres Einflusses auf psychopathologische Symptome (z.B posttraumatische Kognitionen, Ängstlichkeit) sowie Ressourcen (z.B. Lebensqualität, posttraumatische Reifung) miteinander sowie im Kontrast zu einer Warteliste-Kontrollgruppe verglichen werden. Explorativ soll der Einfluss von Patient(inn)encharakeristika (z.B. soziodemographische Charakeristika, Psychopathologie) auf Therapieabbruch und -erfolg eruiert werden.
Quelle
- Deutsches Register Klinischer Studien (DRKS), Stand: 28.01.2019
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